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Für einen grundlegenden Wandel in der Pflege und Betreung

Der Adolf-Althausen-Verein Demenz & Umwelt e. V. stellt seinen Auftrag vor

Knapp 1,5 Millionen Menschen haben heute in Deutschland eine Demenz, bis 2050 werden es doppelt so viele sein. Eine große Herausforderung – für die Gesellschaft insgesamt wie für die Pflegenden und Betreuenden sowie für pflegende Angehörige. 

 

Auftrag des Adolf-Althausen-Vereins ist es,

  • das Verständnis zur Demenz in der Gesellschaft zu verbessern,
  • Kenntnisse über optimale Hilfestellungen zu sammeln und weiterzuentwickeln,
  • Pflegekräften und Angehörigen fundierte Anregungen zu einer demenzgerechteren Pflege und Betreuung zu geben.

Aus der Interpretation der Demenzsymptomatik und bereits bestehenden Erkenntnissen leitet der Verein Praxisempfehlungen ab und gibt sie an Pflegende und Betreuende sowie Angehörige von Personen mit Demenz weiter: durch Seminare, Veröffentlichungen, Kooperationen und öffentliche Aktionen. Grundlage ist das von Mark-Peter Althausen entwickelte Praxiskonzept EasyDay, das einen anderen Weg geht als die zurzeit dominierenden medizinischen und rehabilitativen Pflege- und Betreuungskonzepte: Es zeigt, dass ein Anknüpfen an Gewohntes, Einfachheit, Reduktion und Wiederholung viel wirksamer sind als Überreizung, Komplexität und Vielfalt.


Namensgeber

 

Dr. med. Adolf Althausen (1820 - 1904)

Der Militärarzt und russische Staatsrat Dr. Adolf Althausen ist Namensgeber des Vereins. Sein Sohn Ernst Althausen schrieb 1939 über ihn: „Mein Vater, Adolf-Sigismund, der 1820 geboren ist, begann in seinem 25. oder 26. Jahre eine unerträgliche Öde in seinem Innern zu empfinden. Er fand keinen festen Grund, nichts, was seinen Wissensdurst befriedigte. Arzt werden, allen Dingen auf den Grund kommen, das wollte er erstreben, darin hoffte er Befriedigung zu finden.“ Allen Dingen auf den Grund kommen – in diesem Anspruch des Adolf-Althausen-Vereins lebt der Geist von Adolf Althausen weiter.


Vorsitzender

Mark-Peter Althausen

Die Hoffnungen auf Heilungsmöglichkeiten sind bei Alzheimer bisher enttäuscht worden. Gleichwohl ist es Mark-Peter Althausen wichtig, dass die medizinische Alzheimerforschung intensiv fortgeführt wird. Erste Versuche mit Impfstoffen wurden bisher leider nicht mit Erfolg gekrönt. Sollte sich der Erfolg doch noch einstellen, dann werden nur diejenigen davon profitieren, bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, schätzt Professor David Snowdon, der an der Universität Kentucky die berühmt gewordene Studie an Nonnen vom Orden „School Sisters of Notre Dame“ durchführte.

 

Mark-Peter Althausen beschäftigt sich daher intensiv mit den Möglichkeiten, die auch ohne Chance auf Heilung bestehen, um das Krankheitsempfinden positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität von Personen mit Demenz zu erhöhen. Sowohl für den Umgang mit den Personen mit Demenz als auch für die Anpassung von Umweltfaktoren sind bereits viele Faktoren von ihm identifiziert worden. Besonders erfreulich ist, dass er denen, die Personen mit Demenz pflegen und betreuen, mit konkreten Vorschlägen weiterhelfen kann. Die Anwendung dieser Vorschläge kann sich bereits nach kurzer Zeit positiv auf die Lebensqualität der Personen mit Demenz auswirken. Diese Erfahrung machte man im Stift zum Heiligen Geist in Hannover. Dort setzte man Vorschläge von Mark-Peter Althausen mit Erfolg um. Beim Frühstück wurden einige Umweltfaktoren angepasst. So wurde auf dezente Hintergrundmusik verzichtet. Auch Gespräche am Tisch und Tischdekorationen wurden vermieden. Alle unnötigen Dinge, welche die Personen mit Demenz von der Mahlzeit ablenken können, wurden entfernt. Nach einigen Wochen konnten zwei Personen mit Demenz wieder weitgehend selbständig essen, die vorher auf weitaus mehr Unterstützung angewiesen waren.

 

Als Fachpfleger Geriatrie und Qualitätsbeauftragter (TÜV) besitzt Mark-Peter Althausen umfangreiche Erfahrung in der Pflege und Betreuung. Er arbeitete viele Jahre im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich sowie als Sachgebietsleiter und Projektleiter in der freien Wohlfahrtspflege. Seit 1997 leitet er Fortbildungen für Pflegende und Betreuende sowie für Angehörige Pflegebedürftiger. Er unterrichtete bisher an 30 verschiedenen Pflegeschulen, darunter an der Gesundheitsakademie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, und hat schon mehr als 5.200 Teilnehmer in über 350 Fortbildungen geschult.